Muhammad Yunus

bangladeschischer Wirtschaftswissenschaftler, Sozialunternehmer und Politiker; ab Aug. 2024 als "Chief Adviser" an der Spitze einer Übergangsregierung; 1983 Gründer und bis 2011 Chef der Grameen Bank (dt. Dorfbank); Friedensnobelpreis 2006 für s. Engagement bei der Armutsbekämpfung und als Mikrokredit-Pionier ("Bankier der Armen"); Prof. für Wirtschaftswissenschaften a. d. Universität Chittagong 1975-1989

* 28. Juni 1940 Chittagong

Herkunft

Muhammad Yunus (Junus, Iunus) wurde am 28. Juni 1940 in der alten Hafenstadt Chittagong, dem Handelszentrum von Bangladesch, als drittes von 14 Kindern geboren. Fünf seiner Geschwister starben im Säuglingsalter. Y. stammt aus einer vergleichsweise wohlhabenden Familie, sein Vater hatte als Goldschmied und Juwelier ein kleines Geschäft. Besonderen Einfluss übte seine Mutter auf ihn aus. Sie habe "jedem Armen, der an unsere Tür klopfte", geholfen, wurde Y. später einmal zitiert.

Ausbildung

Y. studierte an der Universität Dhaka Wirtschaftswissenschaften (B.A.- und M.A.-Abschlüsse 1960/1961). Mit einem Fulbright-Stipendium ging er 1965 in die USA, wo er 1970 an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, zum Ph.D promovierte. 1969-1972 war er Assistenzprofessor in Tennessee.

Wirken

1972 kehrte Y. als Beigeordneter Professor und Leiter der Volkswirtschaftlichen Fakultät an die Universität Chittagong zurück. 1975 folgte seine Berufung auf den Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften, den ...